Erasmus+

Die Notwendigkeit, den naturwissenschaftlichen Unterricht grundlegend zu verändern wurde durch die Anzeichen von Desinteresse seitens der Schülerinnen und Schüler und dem damit ausbleibenden (Lern-)Erfolg sowie durch einen generellen Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit unserer Gesellschaft im Bereich der Naturwissenschaften zum Ende des 20. Jahrhunderts deutlich. Ob EU oder USA, eine Tendenz lässt sich nicht leugnen: Die Anzahl derjenigen, die einen naturwissenschaftlichen Studiengang belegen ist signifikant zurückgegangen. Es ist eines der Grundinteressen der entwickelten Staaten sowie der Entwicklungsländer, menschliche Ressourcen im Bereich des technologischen Wettbewerbs auszuschöpfen. Gelingt dies nicht, verliert die jeweilige Region ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Grundlagen, um dieser Entwicklung gegenzusteuern sind bereits in der Grundschule zu legen. Integrativer, naturwissenschaftlich basierter Unterricht dient dazu, das Interesse der Schülerinnen und Schüler früh zu
wecken, zu eigenständigem und eigenverantwortlichem Lernen anzuregen und die Präkonzepte der Schüler in Unterricht einzubinden. Das Erasmus+Projekt: "Vögel - Entwicklung eines forschungsbasierten,interaktiven wissenschaftlichen Bildungspakets" verfolgt diese Ziele. Im Rahmen des Projekts wurde nach einer Pilotphase, die dazu diente, das Vorwissen von Schülern in 6 europäischen Ländern (Ungarn, Island, Polen, Rumänien, Spanien und Deutschland) zu dem Thema "Vögel" zu erfassen, miteinander zu vergleichen und die Ergebnisse zu evaluieren, gemeinsam eine 24-stündige Unterrichtseinheit entwickelt und in allen Ländern durchgeführt.

Inhaltliche Schwerpunkte, methodische Vorgehensweisen und der Einsatz von Neuen Technologien wurden dabei nach den Möglichkeiten und Vorgaben der einzelnen Länder umgesetzt. Die Durchführung und die Ergebnisse wurden evaluiert und zu einem 24 Stunden Konzept für naturwissenschaftlich basierten Unterricht zusammengefügt. Durch die Zusammenarbeit mit Experten, außerschulischen Lernorten und Universitäten wurde dafür Sorge getragen, dass insbesondere die erarbeiteten Produkte (Ausstellungen, Flyer, Infomaterialien und Lernboxen) fachlich und sachlich richtige Informationen enthalten. In allen Ländern durchgeführte "student camps" hatten zum Ziel, dass die Schüler sich gegenseitig ihre Forschungserfahrungen vorstellten und diese systematisierten. In Lehrerfortbildungen, die in allen Partnerländern durchgeführt wurden, erhielten die teilnehmenden Schulen die Möglichkeit, die differenzierten Arbeitsprozesse der Schüler und das erarbeitete Konzept kennenzulernen und es so zu abstrahieren, dass es für naturwissenschaftlichen Unterricht allgemein
Verwendung finden kann. Die zur Verfügung gestellten Materialien dienten den teilnehmenden Schulen als Grundlage für die Erstellung von eigenen Arbeitsplänen für naturwissenschaftlichen Unterricht und für die
Einbindung des Konzepts in die schuleigenen Arbeitspläne. Methodische, organisatorische und inhaltliche Lernelemente finden somit Einzug in die jeweiligen Schulen.

Die Veröffentlichung der finalen Version mit den entsprechenden Materialien und Erkenntnissen stehen Schulen auf der Projekthomepage zur Verfügung und tragen somit dazu bei, durch einen naturwissenschaftlichen forschungsbasierten Unterricht das Interesse von Schülern an Naturwissenschaft und Mathematik zu wecken. Außerdem dient es dazu, Lehrern und Studierenden Hilfen zur Verfügung zu stellen, um Naturwissenschaften integral zu unterrichten und experimentelle Lernformen zu verwenden.

REPORT

on the one-week programme of the International Erasmus + Birds camp.
Project organized in Vechta, Germany
The Fourth Student Camp took place in Vechta, Germany from 27th March to 31th March.
The principal of our school, Mr Meyer, welcomed all student groups (each 6 students from Iceland, Hungary, Romania, Poland and Spain) and their accompanying teachers in the assembly hall of our school. In order to bid our guests welcome, a varied programme with chants and instrumentals was performed by the “wind player form” of our school. After a short guided tour and getting to know each other, the first “bird-workshop” for students commenced. A “bird of paradise”, which was at the centre of Tuesday’s project presentation, had been created in transnational student groups.
Simultaneously, there was a project conference for the accompanying teachers, which was conducted by Tibor Koczka(project manager) and Aurel Puskás (expert).

The workshop included the following aspects:

  • How we achieve „THE SUCCESFUL INDICATORS AND INTELLECTUAL OUTPUTS“
  • The interpretation and schedule of the most important tasks – April 2017 – August 2018
  • Main indicators and intellectual outputs
  • Risk factors of the results, conditions and processes of the matched indicators

In the afternoon of the first day, the guests were welcomed in Vechta’s town hall. After a short greeting by the publicist of the town Vechta, Mr Herbert Fischer, the guests were shown a film about life and living in Vechta. Afterwards, the guests visited the “Museum im Zeughaus”, which gave them an idea of Vechta’s historical development. The tour was guided by the head of the museum, Mr Fahl-Dräger.
On the second day (28 th March 2017) of the student camp, the students worked in various workshops concerning the topic “birds“. The students were supposed to fulfil tasks in transnational groups. Hereby, different methodological concepts played a role:

  • Action-orientated approach (Working with kneading concrete, designing country-specific birds made of sequins),
  • Dealing with new media (Research and digital editing of texts, creating QR-codes for both the country and the project),
  • Visualizing and communicating information on country-specific birds (development and design of a flicker book, exchanging differences and similarities of the respective bird groups).

The working group results were collected and presented within an exhibition. At the beginning of the exhibition, all guest students as well as their attendants, representatives of the town Vechta and the “Europe Union”, regional school authorities from Osnabrück, parents, colleagues and the press were invited.

Parallelly to the student working groups, the accompanying teachers met on Tuesday in order to conduct project meeting II and a teacher training concerning e-Twinning, which was held by Mrs Fischer from the regional school authorities, Osnabrück.

The activities on Wednesday. 29th March 2017, took place along the lines of “discovering the bird park Walsrode”.
An interesting programme was developed and showed the students how diverse birdlife is. Hereby, different classifications of bird species were explained. In a prepared Rallye through the park, the students could discover different species, their similarities and differences in comparison to the birds that are already known.
At the end of the day, the teachers from the partner schools of Vechta were invited to a cosy evening in the “Museum im Zeughaus”.
On Thursday, 30th May 2017, the guest students and their teachers made an excursion to the „BUND Diepholzer Moorniederung” in Wagenfeld. Observing cranes, getting to know their habitat and visiting the “crane centre” and the “moor worlds” in Wagenfeld were at the centre of the excursion.

The competent guide, Mrs Anje Teerling from the Diepholzer Moorniederung (BUND Deutschland) made clear to the audience, how special and worth-protecting this biosphere is. Important aspects as far as protecting birds and their habitat were elucidated and compared.
A barbecue evening organized by the parents of the Alexander school was a nice ending of an eventful day.
On Friday morning, 31st March 2017, the students sat in on various classes. Afterwards, the students were given their participant’s certificate in the assembly hall, important aspects for the further planning and implementation of the student camp in Iceland were discussed. In addition, the guests received a T-shirt with the project-QR-code on it.

Then, single student groups stroke off to the Füchteler Forest, which is nearby. Here, the students could discover the local birdlife and their habitat. Similarities and differences were at the core of the following discussion.

In the late afternoon the “student camp – Vechta“ was closed and some participants started their journey back home.
Vechta, 01st April 2017

Juliane Berding
(Projektkoordinator Alexanderschule Vechta)

Abschlusskonferenz in Jászberény
Einleitende Worte zur PowerPointPräsentation:

Ein dreijähriges Projekt mit Partnern in Europa hat einen relativ grau daherkommenden Vogel zu einem Feuerwerk an Eindrücken, Erlebnissen und Erkenntnissen werden lassen. Unsere PowerPointPräsentation soll deutlich machen, dass die Alexanderschule Vechta mit ihren Schülerinnen und Schülern und mit ihren Lehrerinnen und Lehrern während des Projekts sehr viel über Vögel gesprochen hat.
Im Laufe des Projekts aber trat der Vogel – für uns der Kranich – in den Hintergrund. Es ging vielmehr um Schüler- und Lehrerbegegnungen und um die Erarbeitung von Konzepten für die Entwicklung von Bausteinen/Modulen für motiviertes wissenschaftliches Lernen.

Dass es dabei auch um Austausch von allgemeinen pädagogischen Erfahrungen oder um das Leben, die Kultur und Sprache in den einzelnen Ländern ging, führte dazu, dass es aus meiner Sicht ein Projekt war, das im wahrsten Sinne des Wortes lebte.

Die PowerPointPräsentation soll die große Vielfalt verdeutlichen, ohne einen Aspekt besonders hervorzuheben. Erst durch viele einzelne Aktivitäten wurde es zu dem, was hier heute auf der Abschlusskonferenz präsentiert wird.

 

Zusammenfassung des Projekts:
Wird nicht gesprochen: Vorstellung der Mosaikwand bei der einzelne Teile eines großen selbstgemalten Bildes von einem Kranich umgedreht werden. Sichtbar werden Fotos, die das Gesagte verdeutlichen und eine Zusammenfassung des Projekts darstellen.

Wir möchten jetzt kurz mit Hilfe einzelner Bilder deutlich machen, was für uns während der Projektdurchführung entscheidende Höhepunkte waren, die dazu führten, dass ein eher abstrakter Titel: - BIRDS the elaboration of a research-based integrated learning programme - während der Projektdurchführung zu einem nachhaltigen mit vielfältigen Erfahrungen versehenes Projekt wurde.
Das Hauptziel des gemeinsamen Projektes war es zum Thema „Vögel“ ein forschungsbasiertes wissenschaftliches Bildungspaket zu entwickeln. Alle beteiligten Lehrkräfte setzten innovative Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens mit den Schülern auf der Basis der Curricula der jeweiligen Projektländer um. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung des Unterrichts in den Naturwissenschaften in der europäischen Zusammenarbeit.

Der Kranich - ein Vogel, der im Laufe seines Lebens durch sein Zugverhalten viele Länder Europas miteinander verbindet. Was ist das Bedeutende an diesem Vogel? Was macht ihn so einzigartig? Warum geht von ihm so viel Mystik aus? Was ist an seinem Verhalten anders als bei anderen Vögeln Europas? Diese Fragen und noch viele mehr führten bei den Schülerinnen und Schülern dazu, sich nicht nur mit der Vogelwelt in der Region, sondern auch mit der Vielfalt der Vögel in Europa zu beschäftigen. Das Interesse für dieses Thema konnte nur deshalb über einen so langen Zeitraum erhalten bleiben, weil für den Unterricht handlungsorientiertes und kooperatives Lernen im Vordergrund standen.

Gemeinsam Ideen und Vermutungen formulieren, recherchieren, beobachten, experimentieren, Wissen zu mind maps oder Ausstellungen zusammenfügen, alles noch einmal genau überprüfen und Ergebnisse austauschen und präsentieren, diese naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen wurden während des Projekts trainiert und durch wiederholtes Anwenden/Tun den Schülern vertraut. So wurden die Schüler im Laufe des Projekts in der Anwendung naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen wie Messen, Ordnen, Modellieren, Vergleichen immer sicherer.

Wissenschaftlich basierter Unterricht erfordert eindeutige und korrekte Daten. Die Beschaffung dieser Daten, die richtige Auswertung, um gesicherte und übertragbare Erkenntnisse gewinnen zu können, erforderte eine gute Vorbereitung, die Einbindung von Experten und das Hinausgehen in die Natur, um z.B. notwendige Beobachtungen durchzuführen. Hierbei angewendete Methoden wie z.B. das Erstellen von Diagrammen und Tabellen wurde im fächerübergreifenden Unterricht trainiert und angewendet. Das führte dazu, dass gemachte Erfahrungen auch auf andere Bereiche übertragbar waren.

Naturwissenschaftlich basierter Unterricht muss sich an das Vorwissen der Schüler orientieren. Die Präkonzepte der Kinder müssen durch vom Lehrer geschaffene Lernsituationen zu wissenschaftlichen Konzepten werden. Dabei ist es wichtig, dass z.B. erarbeitete Materialien wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werden. Auch dann, wenn die Materialien von Kindern für Kinder erarbeitet wurden.
Ein forschender, experimenteller Unterricht stellt den Lehrer vor große Herausforderungen. Aber nur dadurch, dass dem Unterricht genügend Raum gegeben wird für initiierte Lernsituationen, die entdeckendes und experimentelles Lernen zulassen, wird naturwissenschaftlich basierter Unterricht zu einem spannenden und motivierenden Unterricht. Ein solcher Unterricht fördert bei den Schülern die Selbstständigkeit, die Eigenverantwortung und ein nachhaltiges Vernetzen von Wissen.

Die Entwicklung und Erprobung einer umfangreichen Unterrichtseinheit zum Projektthema von jeder beteiligten Schule ist ein weiteres Highlight des Gesamtprojektes. Es demonstriert die Übertragbarkeit des Wissenschaftsmodells auf vielfältige naturwissenschaftliche Themen und wirkt durch die implizierte Lehrerfortbildung in allen Projektländern extrem nachhaltig.

Teamwork ist das Schlagwort für motivierenden Unterricht. Teamfähigkeit erfordert gegenseitige Toleranz, Akzeptanz und Wertschätzung. Diese Fähigkeiten müssen insgesamt im schulischen Alltag trainiert werden, damit sie insbesondere in Unterrichtssequenzen, in denen Partnerarbeit oder Gruppenarbeit gefordert sind auch machbar werden.
Dass gegenseitige Toleranz und Akzeptanz zu erstaunlichen Ergebnissen führen können, zeigten die student camps sehr eindrucksvoll. Trotz Sprachbarrieren gemeinsam an einer Aufgabe zu arbeiten erforderte ein hohes Maß an Rücksichtnahme, Einfühlungsvermögen und Respekt. Die student camps waren Lernsituationen fürs Leben.

Die „teachers workshops“ waren nicht nur wichtig, um Absprachen zum laufenden Projekt zu vereinbaren. Sie waren auch eine wertvolle Gelegenheit Respekt und Anerkennung für die Lehrkräfte der Partnerschulen zu zeigen und die gegenseitige Wertschätzung der unterrichtlichen Tätigkeit zu vertiefen.

Auch wenn die Schülerinnen und Schüler nur 8-12 Jahre alt waren, so hat die Teilnahme an diesem Projekt bei jedem einzelnen Schüler dazu beigetragen, Kompetenzen zu erwerben, die als Türöffner für die Zukunft zu bezeichnen sind:

  • Eigenverantwortung
  • Selbstsicherheit
  • Verlässlichkeit
  • Teamfähigkeit
  • Umgang mit Neuen Medien
  • Erwerb von Sprachkompetenzen
  • u.a.m.

Diese Fähigkeiten sind die Basis für das Bestehen im späteren Leben, beim Studium oder im Beruf, im eigenen Land oder in Europa oder drüber hinaus.

Im Rahmen der Projektarbeit wurden sowohl für das wissenschaftliche Arbeiten im Unterricht als auch für die Entwicklung des Bildungspaktes einheitliche Evaluationsstrategien und Evaluationsmethoden entwickelt. Diese gemeinsamen Verabredungen sind wichtige Bausteine für den Projekterfolg.

Unsere Erfahrung zeigt: Die Teilnahme an europäischen Bildungsprojekten wie Comenius oder Erasmus+ ist für alle beteiligten Schulen nicht nur eine Bereicherung für die gemeinsame pädagogische Arbeit durch die Kooperation der Projektschulen sondern auch ein wichtiger Beitrag für die europäische Idee und für die Zukunft unserer Jugendlichen in einem geeinten Europa.

Wir möchten uns bei der koordinierende Schule – Gróf Apponyi Iscola, Jászberény – bedanken, dass die Alexanderschule Vechta mit ihren Schülerinnen und Schülern und mit ihren Lehrerinnen und Lehrern Teil dieses Projektes sein durfte. Die Teilnahme an diesem Projekt hat an unserer Schule zu einer intensiven Auseinandersetzung mit unserer Region und zu einer nachhaltigen Veränderung unseres Unterrichts – insbesondere des naturwissenschaftlich basierten Unterrichts beigetragen. Dafür noch einmal Ein Danke an die koordinierende Einrichtung, aber auch an alle anderen Partner, die an diesem Projekt teilgenommen haben. Gemeinsam waren wir ein gutes Team!

Wir bedanken uns selbstverständlich bei der Europäischen Union in Brüssel, ohne die es solche Europaprojekte für Schulen nicht gäbe und ohne die wir nicht genügend finanzielle Mittel hätten, um Begegnungen auf Lehrer- und Schülerebene finanzieren zu können.